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Meldung vom 8. Dezember 2025 (12:24 Uhr)

Gemeinsam für die Zukunft unserer Kinder:

Warum sich in der Kinderbetreuung etwas ändert und wie wir Sie unterstützen

Liebe Bürgerinnen und Bürger der Gemeinde Wellheim,

liebe Eltern der Kindertageseinrichtungen Burgwichtel und Schutterwichtel,

in den vergangenen Wochen und Monaten haben Sie sicherlich mitbekommen, dass es im Bereich unserer Kindertageseinrichtungen einige Veränderungen gibt. Besonders bei den Elternbeiträgen, den Öffnungszeiten und in der Personalplanung gibt es Anpassungen.

Als Bürgermeister der Marktgemeinde Wellheim und als Geschäftsführer des Bayerischen Roten Kreuzes, Kreisverband Eichstätt, möchten wir Ihnen gemeinsam erläutern, warum diese Schritte notwendig waren, welche Auswirkungen sie haben und warum Sie sich um die Zukunft der Einrichtungen keine Sorgen machen müssen.


Warum gibt es Veränderungen?

Die Kosten für die Kinderbetreuung steigen seit Jahren stetig an. Personalkosten, Energie, Reinigung, Gebäudeunterhalt und Materialaufwand belasten den Gemeindehaushalt zunehmend. Gleichzeitig entwickeln sich die Kinderzahlen in Wellheim so, dass langfristige Planungen erschwert sind.

Als Träger der Einrichtungen wurde das BRK von der Gemeinde gebeten, die Gesamtsituation zu prüfen und gemeinsam Maßnahmen zur Kosteneinsparung und Stabilisierung der Finanzen zu erarbeiten. Ziel dieser Schritte ist es, die Kinderbetreuung nachhaltig zu sichern und nicht zu gefährden.

Uns ist bewusst, dass jede Veränderung Fragen und Sorgen auslöst, besonders wenn sie die Betreuung unserer Kleinsten betrifft. Daher ist es uns ein Anliegen, offen und ehrlich zu informieren: Es geht nicht darum, Standorte infrage zu stellen, sondern darum, die Zukunft beider Einrichtungen, Burgwichtel und Schutterwichtel, zu sichern.

Was bedeutet das konkret?

In den Medien wurde zuletzt über eine mögliche Schließung des Naturkindergartens Schutterwichtel spekuliert. Dazu möchten wir klarstellen: Eine Schließung steht derzeit nicht zur Diskussion. Die Einrichtung ist voll belegt, und die Kinder werden von einem engagierten Team aus vier Fachkräften in Teilzeit betreut. Zwar gibt es personelle Anpassungen und Stundenreduzierungen, teilweise auch um Kosten zu senken, doch der laufende Betrieb ist gesichert. Die Eltern wurden über diese Änderungen informiert.


Die Gemeinde steht ausdrücklich hinter ihrem Naturkindergarten Schutterwichtel und erkennt dessen pädagogischen Wert und Beliebtheit in der Elternschaft an. Dies zeigte sich auch beim 3-jährigen Jubiläum, das kürzlich mit einem großen Fest gefeiert wurde. Der Bericht im Eichstätter Kurier mit Bildern von Bürgermeister, Gemeinderat, Eltern, Kindern und Personal unterstrich die große Verbundenheit und Freude über diese Einrichtung.


Auch die KiTa Burgwichtel bleibt ein fester Bestandteil der Gemeinde und wird weiterhin verlässlich geführt. Beide Einrichtungen leisten einen wichtigen Beitrag zur wohnortnahen, familienfreundlichen Betreuung.


Langfristig hängt die Entwicklung, wie in vielen Gemeinden, von den Kinderzahlen ab. Derzeit lassen diese jedoch keine sichere Prognose zu, ob künftig dauerhaft zwei Einrichtungen betrieben werden können. Zum jetzigen Zeitpunkt aber gilt: Beide Kitas bleiben bestehen, und der Betrieb läuft stabil weiter.

arum mussten die Elternbeiträge zum 01.09.2025 angepasst werden und warum ist der Krippenbeitrag höher?

Die Anpassung der Elternbeiträge war notwendig, um die Qualität der Betreuung zu erhalten und die finanziellen Rahmenbedingungen an die gestiegenen Kosten anzupassen. Dafür gibt es drei zentrale Gründe:

  • Steigende Betriebskosten:

Löhne, Energie, Reinigung und Material sind in den letzten Jahren deutlich teurer geworden.

  • Begrenzte staatliche Förderung:

Nach aktuellen Einschätzungen der bayerischen Kita-Verbände deckt die staatliche Förderung gemäß dem Bayerischen Kinderbildungs- und Betreuungsgesetz (BayKiBiG) derzeit rund 60 Prozent der tatsächlichen Betriebskosten von Kindertageseinrichtungen ab. Der verbleibende Anteil muss von Gemeinden, Trägern und Elternbeiträgen getragen werden. Durch steigende Personal- und Sachkosten hat sich dieser Eigenanteil in den letzten Jahren erhöht, weshalb auch die Beiträge angepasst werden mussten.

  • Fairer Eigenanteil der Eltern:

Trotz der Erhöhung zahlen Eltern im Vergleich zu den tatsächlichen Betreuungskosten weiterhin nur einen sehr geringen Anteil. Bei einem Monatsbeitrag von 181,50 Euro für 20 Wochenstunden ergibt sich, nach Abzug des bayerischen Zuschusses von 100 Euro, ein Eigenanteil von etwa 1,02 Euro pro Betreuungsstunde. Der überwiegende Teil der Kosten wird weiterhin von Gemeinde, Freistaat und BRK getragen.

Der Krippenbeitrag ist höher, weil die Betreuung von Kindern unter drei Jahren grundsätzlich personalintensiver ist als im Kindergarten. Nach dem BayKiBiG muss in der Krippe ein deutlich höherer Betreuungsschlüssel eingehalten werden, damit auf die individuellen Bedürfnisse der Kleinsten, wie Pflege, Schlaf- und Essenszeiten oder Entwicklungsförderung, eingegangen werden kann. Das bedeutet: Mehr Fachkräfte für weniger Kinder, was zu höheren Personalkosten pro Kind führt. Auch die Ausstattung und räumlichen Anforderungen, wie Wickelbereiche, Sicherheitsstandards oder altersgerechtes Spielmaterial, verursachen höhere Kosten. Diese strukturellen Unterschiede spiegeln sich im Beitrag wider.

Wir wissen, dass diese Anpassung für viele Familien eine zusätzliche Belastung bedeutet. Daher wurde sie so sozialverträglich wie möglich gestaltet, um die Qualität der Betreuung zu sichern und beide Einrichtungen finanziell stabil zu halten.

Wie geht es weiter?

Trotz aller Herausforderungen blicken wir optimistisch in die Zukunft. Gemeinsam mit Ihnen, den Eltern, den engagierten Mitarbeitenden in den Einrichtungen und dem Marktgemeinderat, möchten wir die Kinderbetreuung in Wellheim weiterentwickeln.

Die vergangenen Jahre haben gezeigt: Unsere Kitas sind Orte der Freude, Gemeinschaft und Bildung. Die strahlenden Gesichter beim Jubiläum der Schutterwichtel und die positive Entwicklung bei den Burgwichteln belegen, dass sich unser Einsatz lohnt. Wir sind überzeugt: Mit gegenseitigem Vertrauen, Transparenz und Zusammenhalt schaffen wir es, die Betreuung unserer Kinder auch künftig auf einem hohen Niveau zu sichern.


Ihre Fragen sind uns wichtig!

Wenn Sie Fragen, Sorgen oder Anregungen haben, stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung. Kommen Sie auf uns zu, wir hören zu und suchen gemeinsam nach Lösungen.

Wir danken Ihnen für Ihr Vertrauen, Ihr Verständnis und Ihre Unterstützung und wünschen Ihnen und Ihren Familien eine besinnliche Adventszeit.

Mit freundlichen Grüßen                                                                    

Robert Husterer,                                                       

Bürgermeister der Marktgemeinde Wellheim    


Michael Gorum

Geschäftsführer des BRK Kreisverband Eichstätt