Hügelgräber

Grabhügel der mittleren Bronzezeit

 

HügelgräberDie Bestattung von Toten in für diesen Zweck aufgeschütteten Grabhügeln war in verschiedenen Perioden der Vorgeschichte üblich, nämlich der mittleren Bronzezeit (ca. 1600-1200 v. Chr.) und der frühen Eisenzeit (ca. 750-500 v. Chr.) sowie gelegentlich auch noch in der Römischen Kaiserzeit und im Frühmittelalter (vor allem in 7. Jh. n. Chr.). Häufig wurden ältere Grabhügelfelder in späteren Epochen durch die Anlage neuer Hügel oder durch Nachbestattungen in bereits vorhandenen Grabhügeln erneut genutzt.

Es handelt sich hier um das größte Gräberfeld seiner Art im Wellheimer Trockental. Von dem 1979 entdeckten Bestattungsplatz sind inzwischen 80 Grabhügel bekannt – vorwiegend aus Luftbildern, auf denen unter günstigen Bedingungen (besondere Bewuchsmerkmale, Schnee und Schräglicht) auch Hügel erkannt werden können, die durch die landwirtschaftliche Nutzung bereits weitestgehend eingeebnet und daher im Gelände kaum oder überhaupt nicht mehr sichtbar sind.

Bei Rettungsgrabungen in den Jahren 1982 und 1983 wurden vier der Grabhügel, mit heutigen Durchmessern zwischen 5 und 18 Metern, archäologisch teilweise untersucht. Sie bestanden jeweils aus einer mit Erde überhügelten zentralen Steinpackung, umgeben von einem teils noch erhaltenen Steinkreis, und enthielten sowohl Körpergräber, als auch – durch Leichenbrand angezeigte – Brandgräber.

Die Toten waren unter anderem gerippte bronzene Armbänder und eine Bronzenadel beigegeben worden, wie sie im gesamten süddeutschen Raum in bronzezeitlichen Frauen- und auch Männergräbern vorkommen. (Die Funde sind im Heimatmuseum ausgestellt).

Aufgrund der Funde können die Gräber in die mittlere Bronzezeit datiert werden, die wegen der charakteristischen Bestattungssitte auch als „Hügelgräberbronzezeit“ bezeichnet wird. Jedoch ist auch eine spätere (Wieder-) Belegung des Gräberfeldes in der frühen Eisenzeit (sog. Hallstattzeit) nicht auszuschließen, und durch nahe gelegene Siedlungsspuren aus dieser Zeit sogar recht wahrscheinlich.

(Beschreibung aus der abgebildeten Tafel)

Informationen des BayernPortals